ÜSERS BRUUCHTUM - EN WOHRE SCHATZ

Ganz besonders viel bedeutet mir unser Brauchtum im Appenzellerland. Der ganze Jahresablauf ist geprägt von den Bräuchen. Vom Bloch übers Öberefahre, den Viehschauen bis hin zum Silvesterchlausen. Zwischen der Arbeit verleihen diese Tage den Menschen eine willkommene Auflockerung und sind deshalb richtige Festtage. Von aussen scheinen diese Bräuche manchmal - auch wegen der vermehrten Vermarktung - wie gespielt. Das bedaure ich sehr. Dabei hat alles seinen festen Ablauf und Ursprung. 

Solche Tage wie das Öberefahre oder das Chlause sind für mich jedesmal mit viel Nervosität verbunden. Wie als kleines Kind freue ich mich schon Tage zuvor darauf und bin gleichzeitig ganz chribbelig, ob ich auch die guten Stimmungen und Momente erwischen werde. Habe ich mit Fotografieren begonnen, weicht diese Anspannung dann schnell einer Art Trance.

All diese Momente gehen mir tief unter die Haut und oft kämpfe ich gegen die Tränen der Rührung an, damit ich mich auf die Bilder konzentrieren kann. So merke ich oft nicht, wie anstrengend ein Tag ist, während ich ein Senntum fotografisch begleite oder beim Silvesterchlausen mich treiben lasse von all den schönen Sujets und nebenbei die Klänge der Zäuerli in mir schwingen. 

Aus diesen einmaligen Momenten die schönsten zu erwischen, erfüllt mich mit grosser Freude und Zufriedenheit.